Ein verbindliches Betreuungsangebot in Kooperation mit den Schulen

Tagesstruktur und pädagogische Arbeit
Die Kinder kommen gegen 11 bis 11:30 Uhr aus der Schule, in Ausnahmefällen bereits um 10 Uhr. Danach beginnt die Hausaufgabenzeit, die spätestens um 16 Uhr abgeschlossen sein sollte. Damit konzentriertes Lernen möglich ist, teilen wir die Gruppen so ein, dass an jedem Tisch maximal sechs Kinder arbeiten. Dadurch entsteht eine ruhige Lernatmosphäre, in der die Betreuerinnen und Betreuer individuell unterstützen können.
Gemeinsames Mittagessen und Nachhaltigkeit
Die jüngeren Kinder der ersten und zweiten Klasse sind meist noch vor dem Mittagessen fertig und nutzen die zusätzliche Zeit für Lernspiele, Bewegungsangebote oder kreative Projekte. Ältere Kinder arbeiten weiter an ihren Aufgaben oder besuchen Lerngruppen und erhalten bei Bedarf Einzelbetreuung. Wir achten stets darauf, die Kinder nicht zu überfordern und ihre jeweilige Tagesform im Blick zu behalten.
Um 14 Uhr findet das gemeinsame Mittagessen statt, frisch zubereitet von unserer Köchin Rashida, die selbst marokkanische Wurzeln hat und seit ihrer eigenen Kindheit mit unserer Einrichtung verbunden ist. Aufgrund der kulturellen Vielfalt und vieler muslimischer Kinder kocht Rashida ausschließlich mit Rind- und Geflügelfleisch. An drei Tagen pro Woche gibt es bewusst vegetarische Gerichte, um den Kindern nachhaltiges Essen nahezubringen.
Die Kinder lernen bei uns nicht nur Tischregeln, sondern auch einen achtsamen Umgang mit Lebensmitteln: kein Schlingen, bedachtes Nachnehmen, respektvolles Verhalten am Tisch. Zudem vermitteln wir ihnen, Lebensmittel als wertvolle Ressourcen zu betrachten. Nachhaltigkeit, Umweltbewusstsein und Wertschätzung gegenüber Natur und Tieren haben einen festen Platz im Alltag. Ob im Garten, beim Mülltrennen, bei Gesprächen über Lebensmittel oder bei Ausflügen – die Kinder sollen verstehen und erleben, wie wichtig ein verantwortungsvoller Umgang mit unserer Umwelt ist.
Auch bei den Mahlzeiten selbst erleben die Kinder diese Haltung: frische Zutaten, ausgewogene Gerichte und ein bewusster Umgang mit Resten gehören zu unseren Grundprinzipien.
Lernräume, Förderung und Dokumentation
Nach dem Essen setzen die älteren Kinder ihre Aufgaben fort. Wir nutzen verschiedene Räume, um ruhige Arbeitsatmosphären zu gewährleisten und Ablenkungen zu vermeiden. Die Betreuung ist intensiv und eng begleitet: Lernmaterialien werden kontrolliert, Fortschritte dokumentiert und Arbeitsproben der Kinder in individuellen Mappen gesammelt. Dadurch können wir Entwicklungen sichtbar machen und gezielt fördern.
Der Austausch mit den Lehrkräften der Grundschulen sowie mit Eltern ist ein fester Bestandteil unserer Arbeit, insbesondere bei familiären Schwierigkeiten oder besonderen Förderbedarfen.
Eine große Stütze ist unsere duale Studentin, die 20 Stunden wöchentlich bei uns tätig ist, sowie ein bis zwei zusätzliche Studierende, die regelmäßig Bildungs- und Freizeitangebote begleiten.

Digitale Bildung und Freizeitangebote
Durch die Unterstützung einer medienversierten Fachkraft fördern wir auch digitale Kompetenzen. Die Kinder lernen den Umgang mit iPads, nutzen Lernprogramme und setzen sich mit digitalen Unterrichtswerkzeugen auseinander – Fähigkeiten, die inzwischen fest in den Schulalltag integriert sind.
Nach der Lernzeit steht den Kindern ein vielfältiges Freizeitangebot offen: kreative Projekte, Basteln, Malen, Backen, Bewegungsangebote, Rollenspiele, Bauen mit Lego oder freie Spielbereiche. Je nach Wetter nutzen wir auch den Außenbereich, den anliegenden Spielplatz oder den Naturraum am Katernberger Bach.
Soziale, emotionale und interkulturelle Entwicklung
Die sozial-emotionale Förderung hat einen hohen Stellenwert. Viele Kinder müssen grundlegende Themen wie Wertschätzung, Respekt, Rücksichtnahme und den Umgang mit positiven Erlebnissen erst lernen. Unser Ziel ist es, ihnen ein Umfeld zu bieten, in dem sie respektvoll miteinander umgehen und sich selbst als wertvoll wahrnehmen können.Ein ausgebildeter Deeskalationstrainer unterstützt die Kinder dabei, Konflikte konstruktiv zu lösen und eigene Reaktionen besser zu verstehen. Das Thema Interkulturalität ist im Alltag immer präsent: In unserem Haus soll jedes Kind – unabhängig von Herkunft, Religion oder Kultur – erleben, dass wir friedlich, respektvoll und ohne Rassismus miteinander leben. Projekte zu verschiedenen Kulturen, Sprachen und Traditionen stärken dieses Miteinander.